Ja, man sieht es ihm an: Er ist in seinem Element. Gleichermaßen konzentriert, wie auch mit unverkennbarer Begeisterung an der Sache, verfolgt Jochen Hägele, Kopf des Aalener Unternehmens Hägele & Böhm, wie der Hubschrauber den im Tal vormontierten Stahlturm auf dem Dach des Schneefernerhauses der Zugspitze absetzt.
3,5 Tonnen kann das fliegende Ungetüm mit seinen Doppelrotoren noch auf 3.000 m über den Meeresspiegel heben. Und das ist auch nötig. Denn die renommierte Umwelt Forschungsstation auf Deutschlands höchstem Gipfel soll einen neuen LIDAR erhalten. Das sind Messgeräte, die mittels starker Laserstrahlen nicht nur die Wasserdampf-Konzentration, sondern auch Schwebeteilchen, wie z.B. Vulkanasche, selbst in höheren Luftschichten nachweisen können. Die neue Messeinrichtung schafft dies bis in Höhen von 80 km. Weltrekord!
Höhe der Baustelle
Windgeschwindigkeit
Tiefst-Temperatur
Der in Aalen gebaute Turm schützt die sensible Einrichtung gegen die mitunter extremen Wetterverhältnisse, die auf der Zugspitze vorherrschen. Und das konnte Hägele und seine Mitarbeiter während der Montage auch am eigenen Leib erfahren: Mal ist es trüb und windig, mal traumhaft schön und plötzlich begräbt mitten im Frühsommer über ein halber Meter Schnee die Baustelle.
Mit auch deshalb hat sich Hägele mit seinem Team auf der Forschungsstation über mehrere Tage häuslich eingerichtet und so manche wetterbedingte Verzögerung gemeistert. „Wie Schullandheim für Große“, sagt Jochen Hägele mit verschmitztem Lachen.
Nach einem Tag wetter-bedingter Verzögerung strahlt die Sonne über der Zugspitze, so dass der eigens aus der Schweiz eingeflogene Schwerlasthubschrauber gefahrlos fliegen kann. Das Team schafft es gerade noch rechtzeitig, den Turm zu montieren und die Arbeiten an der Außenfassade abzuschließen, bevor es unvermittelt wieder zu schneien beginnt. Hägele: „Macht nix, denn ab jetzt arbeiten wir innen!“
Aufmaß einmal anders…
Eine Baustelle am höchsten Punkt des Landes ist schon außergewöhnlich.
Speziell für Jochen Hägele, der auch in seiner Freizeit gern in den Bergen wandert oder klettert.
Folglich war es nur logisch, dass er nicht mit Seilbahn oder Zahnradbahn angereist ist. Statt dessen ging es zu Fuß von Garmisch über die Höllentalklamm zur Höllentalangerhütte. Tags darauf über den südlichen Schneeferner und den Klettersteig auf den Gipfel. Erst von dort stieg er die wenigen Höhenmeter zum Schneefernerhaus ab.
Leistungsfähigster Schwerlasthelikopter, zweimotorig, mit koaxialem Doppelrotorsystem.
Motorleistung
max. Operationshöhe
max. Hebevermögen